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04.11.2021 - Sportabzeichen-Ehrung für Ulrich Petri

DER 84-JÄHRIGE ULRICH PETRI VOM MTV DANNENBERG WURDE FÜR DAS 55. SPORTABZEICHEN NACHTRÄGLICH GEEHRT - NIEMAND HAT IM KREIS MEHR

Warum das Sportabzeichen für Ulrich Petri ein Muss ist

03.11.2021 - VON ANDREAS KOOPMANN

Dannenberg. Als Ulrich Petri 1955 sein erstes Sportabzeichen ablegte, da ahnte er noch nicht, dass er einmal in dieser Disziplin zu den Top-Akteuren gehören würde. Denn was der Dannenberger Petri immer noch gerne macht, ist Jahr für Jahr die Bedingungen für das Sportabzeichen zu bestehen. Im vergangenen Jahr schaffte der 84-Jährige das zum 55. Mal - und das ist niedersachsenweit "eine ganz schöne Nummer", sparte Karl-Hermann Ahlers als Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB) nicht mit Lob. Und kreisweit sei sogar keiner besser, betont Hans-Jürgen Bosselmann. Während einer kleinen Feierstunde ehrte der KSB mit seinem ehemaligen Vorsitzenden Bosselmann den rüstigen Senior. Mit dabei war auch Friedrich-Wilhelm Schulz als Vorsitzender von Petris Heimatverein MTV Dannenberg. Petri erhielt einen Geschenkkorb und das Sportabzeichen-Lorbeerblatt in Gold mit einer schmucken 55 in der Mitte.

Nummer eins in Lüchow-Dannenberg

Bosselmann wusste bei Petris Ehrung, dass er in Lüchow-Dannenberg der Spitzenreiter in puncto Sportabzeichen ist. Der 2010 verstorbene Rolf Scharfbier hatte 52-mal die Prüfung geschafft, mehrere auch schon die 50 geknackt. "Eine 55 ist im Kreis aber meines Wissens noch nicht vorgekommen." Bosselmanns Sonderlob an Petri: "Du hast Dich darin als ein wahrer Meister erwiesen."

Mittlerweile hat Petri schon das 56. Mal das Sportabzeichen erreicht. Die coronabedingt in diesem Jahr nachgeholte 55er-Ehrung nahm er auf dem Dannenberger Sportplatz aber natürlich immer noch gerne entgegen. Und natürlich will er auch im nächsten Jahr wieder das Projekt Sportabzeichen angehen. "Das ist Jahr für Jahr ein Muss", betont Petri. Er schafft es seit 1965 jedes Jahr und hat in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination Topleistungen erzielt. 9,82 m erzielte er 2020 im Medizinballwurf und schaffte locker auch die Seilsprung-Gold-Anforderungen.

Er sei auch dank des Trainings für das Sportabzeichen immer noch fit, "auch wenn es schwieriger wird". 2022 werde es für ihn aber ein bisschen leichter: Dann dürfe er unter den Bedingungen für Männer ab 85 Jahren starten, schmunzelt Petri. Er könne allen das Sportabzeichen nur empfehlen, "um rege zu bleiben". Man müsse sich manchmal zusammenreißen, um etwas zu machen - es lohne sich aber.

Der 1937 in Voerde am Niederrhein geborene Petri kam erst mit 13 Jahren zum Sport. Schwimmen, Turnen in einer leistungsstarken Abteilung des TV Voerde und "Ausflüge in die Leichtathletik" waren sein sportlicher Zeitvertreib. Während eines Zeltlagers der Turnjugend bei Travemünde bekam er sein erstes Sportabzeichen. "Erst zehn Jahre später startete ich mit der ersten Wiederholung", erzählt er - dafür nun Jahr für Jahr.

Nach seinem Diplomstudium an der Deutschen Sporthochschule Köln kam er als Lehrer an das neue Gymnasium Voerde. Sein Hobby machte er anderen schmackhaft: "Gleich im ersten Jahr führte ich alle 130 Schülerinnen und Schüler zum Abschluss des Jugendsportabzeichens." In Nordrhein-Westfalen schaffte das damals kein anderes Gymnasium. Auch seine drei sportlichen Töchter waren Sportabzeichen-Absolventinnen. Und aus seiner ersten Schülergeneration hat einer das beibehalten und nur "zehn Wiederholungen weniger als ich, wie er mir kontinuierlich berichtet". Ehrenamtlich engagierte sich Petri als Trainer von Turn-Leistungsriegen und als Übungsleiter-Ausbilder im KSB Dinslaken/Wesel.

Aktiv in der Sportabzeichensparte

Bei einem Urlaub vor 25 Jahren lernte Petri Dannenberg kennen und zog 2008 in die Jeetzelstadt. Seit 1997 ist er bereits im MTV, spielte Tennis, engagierte sich einige Jahre in dieser Sparte als Schriftführer und kümmerte sich um die Rosen auf der Anlage - daher nennt ihn die Sparte auch Rosenkavalier, erzählt Schulz. Aktuell ist Petri natürlich in der Sportabzeichensparte des MTV aktiv. "Wir sind nur eine kleine Gruppe, aber man motiviert sich gegenseitig. Und Erich Salomon hält die Truppe ganz gut zusammen", betont Petri.

Er würde es sich wünschen, dass mehr Menschen das Sportabzeichen ablegen. Durch Schulwettbewerbe gebe es Zulauf, bei Älteren sei die Zahl aber gering, bedauert er. Wie lange Petri noch das Abzeichen macht? "Mal schauen, ich habe noch viel Lust darauf."

Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 04.11.2021