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Historisches Dannenberg (Elbe)

Die Stadtgeschichte von Dannenberg (Elbe)

9.Jahrhundert:
Beginn der kontinuierlichen Besiedlung Alt-Dannenbergs mit zunächst slawischen (wendischen) Bewohnern
um 1153 Einrichtung der Grafschaft Dannenberg unter Volrad I. (1153 - 1169)
18.Oktober 1157 Erstmalige Erwähnung des Namens "Dannenberg"

um 1200:
Bau der Burg mit dem Waldemarturm

Waldemarturm - Foto: W.Gebert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1223/24:
Gefangenschaft des Dänenkönigs Waldemar und seines Sohnes in Dannenberg

4. Juli 1224:
Vertrag von Dannenberg mit Bedingungen für die Freilassung des Dänenkönigs. Leiter der Verhandlungen war der Deutsch-Ordensmeister Hermann von Salza als Vertreter des Kaisers

1293:
1. Beleg einer mit Stadtrechten ausgestatteten Marktsiedlung

1303:
Gegen eine Leibrente überlässt Nikolaus, der letzte Dannenberger Graf seine Grafschaft Herzog Otto dem Strengen
Ende der selbständigen Grafschaft Dannenberg

1419:
Erstmalige Erwähnung einer Dannenberger Schule

1483:
Bei einem Großbrand fällt ein Viertel der Stadt in Asche

10. April 1579:
Der spätere Begründer der Bibliotheca Augusta, Herzog August der Jüngere wird in Dannenberg geboren

1608:
Ein Großbrand vernichtet 130 Wohnhäuser am Markt und in der Langen Straße
 
1780:
Bau des alten Rathauses am Markt

16. September 1813
Gefecht an der Göhrde in den Befreiungskriegen gegen Napoleon

5. Oktober 1813:
Eleonore Prochaska, Soldatin unter dem Namen August Renz, stirbt nach ihrer Verletzung während der Göhrdeschlacht in Dannenberg.

1852:
1. Ausgabe der Jeetzel-Zeitung in Dannenberg

1872
Eisenbahnlinie Wittenberge – Dömitz – Dannenberg – Lüneburg

1881:
Überschwemmungskatastrophe, ebenso 1888 und 1895 (erstes erwähntes Hochwasser 1490)

1933:
die NSDAP erringt im Kreisgebiet bei den Reichstagswahlen 69,5%

1938:
Beginn des Baus der Kaserne Neu-Tramm als getarntes Scheindorf zum Aufbau einer Heeresmunitionsanstalt

22. Februar 1945:
Bei einem Luftangriff werden 34 Häuser zerstört und 45 beschädigt

23. April 1945:
Übergabe der Stadt an die Amerikaner, anschließend britische Besatzungszone.

13. Juli 1972:
Bildung der Samtgemeinde Dannenberg im Zuge der Gemeindereform

1985-2004:
Aufwertung der Innenstadt Dannenbergs durch umfassende Maßnahmen der Stadtsanierung

9. November 1989:
Öffnung der innerdeutschen Grenze

7.Dezember 1989:
Einrichtung einer Fährverbindung zwischen Dömitz und Dannenberg

1992:
Einweihung der neuen Straßenbrücke über die Elbe

1995:
1. Castortransport ins Zwischenlager Gorleben

ab 2002:
Stadtmarketing in Dannenberg, seitdem fortlaufend erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „ab in die Mitte“ – die City-Offensive Niedersachsen

2002 und 2006:
Jahrhunderthochwasser an Elbe und Jeetzel Pegelstände in Hitzacker 1888: 7,52m; 2002: 7,51m; 2006: 7,63m
In der Folge: umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen

2011 und 2013:

Weitere "Jahrhunderthochwasser" an der Elbe mit Pegelständen in Hitzacker 2011: 7,70m; 2013: 8,17m
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Ein genauer Überblick über die Geschichte der einzelnen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Dannenberg (Elbe) kann nicht erstellt werden, da die geschichtlichen Unterlagen hierzu nicht vorhanden sind. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Entwicklung für den gesamten Samtgemeindebereich gleichermaßen vollzogen hat. Allein über die Stadt Dannenberg (Elbe), dem kulturellen, schulischen und wirtschaftlichen Mittelpunkt der Samtgemeinde Dannenberg (Elbe), ist eine große Anzahl von Originalurkunden bzw. Abschriften von Urkunden vom 12. Jahrhundert beginnend vorhanden. Auch sind Grabungen im Ortsbereich erfolgt, aus denen Schlüsse auf die frühere Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung gezogen werden können.

Urkundliche Unterlagen, die Hinweise auf die Besiedlung vor und in der Völkerwanderungszeit und im frühen Mittelalter geben, gibt es nicht. Auch Grabungen haben keine eindeutigen Spuren von den früheren Bewohnern gegeben. Doch werden sicher sowohl Langobarden als auch Sachsen auf ihren Streifzügen die Jeetzel erreicht und vielleicht auch im jetzigen Bereich der Stadt gesiedelt haben.

Fest steht dagegen eine kontinuierliche Besiedlung Alt-Dannenbergs seit dem 9. Jahrhundert mit zunächst slawischen (wendischen) Bewohnern, die sich hier nach der Beendigung des 30-jährigen Krieges von Karl dem Großen gegen die Sachsen (787 n. Chr.) niedergelassen haben.

Der Name "Dannenberg" für diesen Ort wird zum ersten Male in einer Magdeburger Urkunde vom 18. Oktober 1157 genannt.

Über die Entstehung der Stadt Dannenberg (Elbe) ist zu berichten, dass Graf Volrad von Dannenberg um das Jahr 1153 vom Herzog Heinrich dem Löwen beauftragt wurde, in diesem Grenzgebiet Niedersachsen anzusiedeln und deren Schutz zu übernehmen. Um die Grafenburg herum machten sich nach und nach Bauern, Handwerker und gewerbetreibende sesshaft; es entstand die Ortschaft Dannenberg. Urkundlich wird Dannenberg als Stadt erstmalig im Jahre 1293 erwähnt in einem Schriftstück über den Verkauf eines Münzregals durch Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg; doch liegt die Verleihung der Stadtrechte wahrscheinlich noch einige Jahrzehnte zurück. Von 1569 bis 1671 ist Dannenberg Residenz einer Linie des Hauses Braunschweig-Lüneburg gewesen. Die Münzstraße erinnert daran, dass hier eine herzogliche Münze in Betrieb war.

Als Überrest des Schlosses der Grafen von Dannenberg ist der Waldemarturm erhalten geblieben, benannt nach König Waldemar II von Dänemark, der von 1223 bis 1225 in der gräflichen Burg in ritterlicher Haft gefangen saß. Der Turm, ein Museum enthaltend, ist zur Besichtigung freigegeben und bietet einen schönen Rundblick in die reizvolle Umgebung mit den prächtigen Wiesen und Wäldern, den Höhenzügen an der Elbe, den Ausläufern der Lüneburger Heide und der berühmten Göhrde.

Die St.-Johannis-Kirche inmitten der Stadt ist etwa 1245 im frühgotischen Stil errichtet worden. Eines der Kirchengewölbe diente als Begräbnisstätte für die herzogliche Familie in Dannenberg. Sehenswert sind die mit interessanten Inschriften versehenen 3 Glocken im Kirchtürme, deren eine aus dem 30jährigen Kriege, eine andere noch älteren Ursprunges ist. Dannenberg hatte im ausgehenden Mittelalter eine große politische Bedeutung. Das geht aus einer Urkunde der Herzöge Wentzlaw und Albrecht sowie Friedrich und Bernhard vom 28.10.1373 hervor, mit der den Städten Hannover, Lüneburg, Uelzen und Dannenberg alle bisherigen Privilegien und Stadtrechte bestätigt werden. Einige Jahrzehnte später wird zum ersten Mal das Vorhanden einer Schule erwähnt.

Auf dem St.-Annen-Friedhof befindet sich das Grab der Freiheitsheldin Eleonore Prochaska. Als Jäger August Renz trat sie 1813 in das Lützowsche Freikorps ein, wurde im Gefecht an der Göhrde vom 15. September 1813 schwer verwundet und sank nieder mit den Worten: "Herr Leutnant, ich bin ja ein Mädchen!" Nach Dannenberg geschafft, starb sie hier am 5. Oktober und wurde unter militärischen Ehren von hannoverschen und russischen Waffengefährten am 7. Oktober auf dem St.-Annen-Friedhof beerdigt. Auf demselben Friedhof erinnert ein Gedenkstein an den freiheitsdichter Theodor Körner, der hier am Morgen des Gefechts an der Göhrde sein "Bundeslied" dichtete.

Von 1851 bis 1859 war Dannenberg Sitz eines Obergerichtes. In den Jahren 1881, 1888 und 1895 wurde Dannenberg und das umliegende Marschgebiet von schweren Überschwemmungskatastrophen heimgesucht.

Im Februar 1945 ist Dannenberg durch Luftangriffe teilweise zerstört worden. 34 Häuser werden zerstört und 45 beschädigt.

Der 2. Weltkrieg hatte nachhaltige Folgen für unseren Raum. Durch die Grenzziehung war der traditionelle Absatzmarkt der hiesigen Industrie und des Handwerks abgeschnitten worden. Die mit Zäunen, Schussanlagen und Minenfeldern versehene Grenze und die zerstörten Elbbrücken bei Dömitz gaben ständig stumm Zeugnis von der Teilung Deutschlands.

Die Randlage unseres Landkreises hat zu bescheidenen Erfolgen bei der Ansiedlung größerer Industriegebiete geführt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die wichtigsten Erwerbsquellen die Landwirtschaft, das Handwerk, der Handel und im zunehmenden Maße der Fremdenverkehr sind. Nachdem sich der Landkreis auf seine unberührte und schöne Natur besonnen hat, wurde der Fremdenverkehr systematisch gefördert und ausgebaut, ohne dass dadurch die Ursprünglichkeit der Landschaft und das dörfliche Gemeinwesen zerstört wurden.

Ein weiterer tiefer Einschnitt in das Gemeinwesen wurde 1972 vollzogen. Durch ein Gesetz des Niedersächsischen Landtages wurden die kleinen selbständigen Gemeinden zu größeren Einheiten zusammengefasst. Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes am 01.07.1972 wurden

  • die Stadt Dannenberg (Elbe)
  • die Gemeinde Damnatz,
  • die Gemeinde Gusborn,
  • die Gemeinde Jameln,
  • die Gemeinde Karwitz,
  • die Gemeinde Langendorf und
  • die Gemeinde Zernien

in ihrem jetzigen Zustand gebildet. Diese Gebietskörperschaften haben durch einen Vertrag die Samtgemeinde Dannenberg (Elbe) gebildet. Sitz der Verwaltung ist die Stadt Dannenberg (Elbe). Durch den Zusammenschluss der vorgenannten Gemeinden ist es möglich, neue und größere Aufgaben zum Wohle der Bevölkerung zu erfüllen. So sind z. B. vorbildlich Schul-, Sport-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen im Samtgemeindebereich entstanden.

Nach der Grenzöffnung 1989 hat sich das Bild des Landkreises zwar gewandelt, aber die Randlage des Gebietes, abseits der großen Verkehrswege, ist weiterhin ein Problem, welches die wirtschaftliche Entwicklung der Region behindert.

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