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Klimaschutz

Klimawandel und Dürre: Wasser sparen

Seit einigen Jahren ist die Grundwasserneubildung im Landkreis Lüchow-Dannenberg sehr stark beeinträchtigt. Die trockenen Jahre im Besonderen seit 2018 haben dazu geführt, dass sich die Grundwasserstände im Landkreis Lüchow-Dannenberg bislang nicht wieder signifikant erholen konnten.

Wasser ist ein Lebensmittel 

"Wasser ist die Grundlage allen Lebens, wir müssen gemeinsam daran arbeiten, Wasser zu sparen", appelliert Landrätin Dagmar Schulz. Die Menschen brauchen Trinkwasser, Firmen und Unternehmen benötigen Wasser in der Produktion, ebenso Landwirte zur Feldberegnung, aber auch Pflanzen im eigenen Garten oder in der Natur sind genauso wie der Wald auf Wasser angewiesen. 

Wasser ist ein Lebensmittel. Und das ist wörtlich zu verstehen. Ohne Wasser ist auf dem Planeten Erde kein Leben möglich. Das klingt dramatisch. Und das ist es auch. Dürren sind längst kein Phänomen mehr, das nur auf fernen Kontinenten stattfindet. Auch Europa ist davon inzwischen betroffen. Und auch die Grundwasserstände in Lüchow-Dannenberg sind seit einigen Jahren erkennbar beeinträchtigt.

In den nächsten Wochen gibt es an dieser Stelle mehrere Videointerviews mit Fachleuten aus der Region.

Den Anfang macht Martin Riedel, Leiter der Unteren Wasserbehörde im Lüchower Kreishaus. Er spricht über das Trinkwasser, die Landwirtschaft und den Naturschutz. „Auch in diesem Jahr ist wieder mit einer andauernden Trockenperiode und hohen Tagestemperaturen zu rechnen, deswegen ist ein sparsamer Umgang mit dem Grundwasser unbedingt erforderlich“, so Riedel.

 

Wasserspartipps für den Haushalt

Grafik: Tipps zum Wasser sparen

Wasser auffangen - Noch bis in die 1980er-Jahre war es in manchen Haushalten nicht ungewöhnlich, dass immer ein kleiner Eimer neben der Kloschüssel stand. Bis das Badewasser warm lief, wurde das Wasser im Eimer aufgefangen und später weiter verwendet: als Blumengießwasser oder als Spülwasser für das WC. Warum auch nicht?

Obst und Gemüse in einer Schüssel waschen - Statt unter fließendem Wasser lässt sich Obst und Gemüse gut in einer Schüssel waschen – und das Wasser bekommt anschließend die nächste Topfpflanze. Ähnliches gilt für das Abwaschen von Geschirr. Auch das geht in einer Schüssel. Das Grauwasser (Abwasser) wird für die Toilettenspülung weiter verwendet.

Waschmaschine und Geschirrspüler nur gefüllt anstellen - Wird die Waschmaschine nur komplett gefüllt angeworfen, läuft sie naturgemäß seltener. Das spart Wasser und Energie. Und moderne Toilettenspülungen haben in der Regel eine kleine Spartaste. Mit ihr lässt sich der Wasserverbrauch je Spülung deutlich reduzieren, bei manchen Modellen sogar um bis zu 50 Prozent. Zusätzlichkann man mit der Stopp taste den Spülvorgang frühzeitig beenden.

Tropfende Wasserhähne reparieren -  Ein tropfender Wasserhahn ist keine Bagatelle. Nicht nur, dass das penetrante Tropfgeräusch auf die Nerven geht. Pro Tag kann ein einzelner undichter Hahn auch rund 45 Liter Wasser verlieren.

Der Wald leidet unter der Dürre

Alte Buchen, die auf grundwassernahen Standorten stehen, leiden besonders unter dem Wassermangel. Aber auch Buchen in der Göhrde, seit überhaupt keinen Kontakt zum Grundwasser haben, leiden unter der Trockenheit. Dr. Uwe Barge, Leiter des Forstamts Göhrde (Nds. Landesforsten) blickt besorgt auf den Wassermangel und beschreibt die Situation im Wald und ist überzeugt, dass "wir angesichts des Klimawandels unser Leben ändern müssen."

 

 

Landwirtschaft und Wasser

Davon ist auch die Landwirtschaft betroffen. Seit Jahren gebe es Dürre-Sommer, so Adolf Tebel, Kreislandwirt in Lüchow-Dannenberg. Den fehlenden Niederschlag versuchen die Landwirte mit Beregnung auszugleichen. Doch auch das Grundwasser wird knapp, die Mengen der Beregnung sind eingeschränkt. Neue, moderne Technik könne helfen, bei der Beregnung Wasser zu sparen. Etwa Tröpfchenbewässerung im Gemüseanbau. Zeitgleich probieren Landwirte zusammen mit der Ökologischen-Station, den Wasser- und Bodenverbänden und dem Landkreis aus, wie Wasser über angestaute Gräben gehalten werden kann.

 

Wasserspartipps für den Garten

Regenwasser auffangen - eine Regentonne ist einfach und preiswert. Statt den Garten mit wertvollem Trinkwasser aus dem Hahn zu bewässern, kommt das aufgefangene Regenwasser mit Kanne oder Eimer in die Gemüsebeete. Und mit der Gießkanne kann auch zielgenau bewässert werden. 

Morgens gießen - Gießt man in den frühen Morgenstunden, verdunstet weniger Wasser. Auch das Gießen am Abend könnte eine Option sein, lockt aber möglicherweise hungrige Schnecken an. Denn diese sind in der Regel nachtaktiv. 

Rasen: seltener mähen, länger stehen lassen. Dadurch verträgt der Rasen mehr Hitze. Alternativ kann statt Rasen auch eine Blühweise angelegt werden, die benötigt weniger Pflege und ist insektenfreundlich. 

Mulchen, mulchen, mulchen. Der wohl nachhaltigste Tipp: den Boden bedecken. Mulchen bremst die Austrocknung des Bodens und es wandern wertvolle Nährstoffe in den Boden. 

 

Wasserverbände zuständig für Trinkwasser

Vor allem geht es um unser Trinkwasser. "Die Versorgung ist akut nicht gefährdet", betont Michael Scholz vom Wasserverband-Dannenberg-Hitzacker. Aber die trockenen Jahre seien auch für den Wasserverband spürbar gewesen. "Es bedarf schon Maßnahmen, um die langfristige Trinkwasserversorgung sicherzustellen." Denn der Wasserverband denkt langfristig, um auch an die nachfolgenden Generationen mit Trinkwasser versorgen zu können. Um das zu erreichen, müssten alle Nutzer von Trinkwasser gemeinsame Lösungswege suchen.

 

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